Projekte

Expert Talk – Impulse & Austausch für Mediator:innen

Unser Expert Talk ist das neue virtuelle Format für Mediator:innen, die ihr Wissen erweitern und von Praxiserfahrungen aus der Mediation sowie anderen Fachrichtungen profitieren möchten.

Das erwartet Sie:

Hybrid & interaktiv: Unsere Expert:innen sind live im Studio, während Sie virtuell teilnehmen und über den Chat Fragen stellen können.

Fachimpulse & Diskussion: Nach einem Input von 20–30 Minuten haben Sie die Möglichkeit, sich aktiv in die moderierte Diskussion einzubringen.

Inspirierender Austausch: Durch gezielte Fragen der Moderator:innen entsteht ein lebendiger Gesprächsfluss, der wertvolle Einblicke liefert.

📅 Dauer: 1,5 Stunden (18:00 – 19:30 Uhr)
📆 Frequenz: 3-4 / Jahr

Seien Sie dabei und profitieren Sie von wertvollen Impulsen für Ihre Mediationspraxis!

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Expert Talk 7: Jörg Zwicker

Dirigieren in interkulturellen Konflikten

Jörg Zwicker berichtet von seinen Erfahrungen und Konflikt-Beobachtungen mit unterschiedlichen Kulturen im Spannungsfeld von Kriegen, speziell am Beispiel der Ukraine.

18.11.2025

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vergangene Expert Talks

Expert Talk 6: Erich Sammer

Konfliktlösungs-Ressourcen aktivieren

Einführung in das Züricher Ressourcen-Modell und Anwendungsmöglichkeiten in der Mediation

Das Zürcher Ressourcen Modell «ZRM®» ist ein Selbstmanagement-Training und wurde von Dr.in Maja Storch und Dr. Frank Krause für die Universität Zürich entwickelt. Die Trainingsmodelle beruhen auf neuesten neurobiologischen Erkenntnissen zum menschlichen Lernen, beziehen kognitive, emotionale und psychologische Aspekte in den Entwicklungsprozess ein.

Nutzung des Züricher Ressourcen Modells - für mich als Mediator:in

  • Selbstmanagement nach dem Zürcher Ressourcen Modell® zielt darauf ab, die Fähigkeit zur Selbstorganisation zu steigern. Dabei wird versucht, geführt
    und gleichzeitig selbstbestimmt Wege zu finden und Energiequellen abzurufen, um öfter und mit Leichtigkeit und Freude "das Beste" aus sich und
    aktuellen persönlichen Lebenslagen herauszuholen.

Nutzung des Züricher Ressourcen Modells - im Mediations-Prozess

  • Teile des ZRM®-Prozesses sind gut in den Ablauf mediativer Verfahren zu integrieren. Sie werden in Phasen der Mediation zu Tools, um Themen zu
    klären und Zielerreichungsprozesse zu unterstützen. So kann das Konzept des Züricher Ressourcen Modells in vielfacher Weise die Werkzeugkiste von
    Mediator:innen ergänzen. Die Möglichkeiten der Anwendung im Mediations-Prozess sollen erläutert und diskutiert werden.

Mag. Erich Sammer

  • Mediator, Pädagoge, wingwave®-Coach, Lehrbeauftragter an mehreren Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, Mentalcoach mehrerer Nationalteams
  • Erich Sammer leitet Trainings, Seminare und Workshops in den Bereichen Konfliktkompetenz, begleitet Unternehmen und Vereine in Teamcoachings und arbeitet als Mentalcoach für Führungskräfte und Leistungssportler:innen.
  • Er ist als Speaker bei internen oder öffentlichen Veranstaltungen von Unternehmen, Fachtagungen und Fortbildungen tätig.

Zusammenfassung des "Expert Talks" mit Erich Sammer und Susanne Lederer


Der sechste "Expert Talk" des Mediationsinstituts, moderiert von Susanne Lederer, befasste sich mit dem Thema Konfliktlösungsressourcen, insbesondere dem Zürcher Ressourcenmodell (ZRM®), und hatte Erich Sammer als Gast. Sammer ist Mediator, Pädagoge und arbeitet im Bereich Selbstmanagement, Coaching von Führungskräften und Leistungssportler:innen. Er präsentierte eine komprimierte Einführung in das ZRM® als Impulse für die Diskussion über die Einsatzmöglichkeiten der ZRM® Tools in der Mediation.

Grundlagen und Prinzipien des Zürcher Ressourcenmodells (ZRM®)

Das ZRM® wurde von Maja Storch und Frank Krause entwickelt, um die günstige Umsetzung von Zielen zu unterstützen. Es handelt sich um ein ressourcenorientiertes, ganzheitliches und positives Modell, bei dem die Teilnehmenden aktiv mitwirken müssen. Zentrale Elemente sind die Selbstverantwortung und Lösungsorientierung, die auch eine Überschneidung mit der Mediation darstellen. Das Modell hat einen lustvollen Ansatz und zielt darauf ab, mit Freude an Herausforderungen heranzugehen.

Der Rubikon-Prozess


Der Rubikon-Prozess ist eine grundlegende Orientierung, die beschreibt, wie ein unbewusstes Gefühl in eine geplante Handlung umgesetzt wird.

  • Phase 1 (Ich spüre etwas): Es besteht ein unbewusstes Bedürfnis, das sich als vages Gefühl manifestiert.
  • Phase 2 (Ich kann mein Bedürfnis benennen): Das Motiv wird bewusst und man wägt ab, was man verändern möchte, ohne bereits ein konkretes Ziel zu formulieren.
  • Phase 3 (Ich will ein klares Ziel erreichen): Man überquert den „Rubikon“, indem man das Ziel bewusst und handlungswirksam formuliert.
  • Phase 4 (Ich bereite Handlungen vor): Man wählt Werkzeuge, um die gewünschte Handlung vorzubereiten und das Ziel im Leben zu realisieren.
  • Phase 5 (Ich setze um): Handlungswirksame Ziele werden ressourcenunterstützt umgesetzt.

Entscheidungssysteme und Zielformulierung

Menschen treffen Entscheidungen hauptsächlich auf zwei Arten:

  1. Bewusst (Kopf): Über Sprache, analytisch und reflektierend. Dies ist ein langsamer Prozess, der auf das Kurzzeitgedächtnis zugreift.
  2. Unbewusst (Bauch): Über das emotionale Erfahrungsgedächtnis. Dieser Prozess ist oft bildhaft, diffus und sehr schnell (200-400 Millisekunden).

Unsere Entscheidungen werden im hochprozentigen Bereich durch unbewusste Prozesse angestoßen. Die rationalen Entscheidungsanteile sind eher gering bzw. dienen uns zur Begründung von schon unbewusst gefällten Entscheidungen.

Werkzeuge und Methoden

  • Ideenkorb: Hilfspersonen werfen positive Assoziationen zum Bedürfnisbild und im Laufe des ZRM® Prozesses zur Optimierung der Zielformulierung und Ressourcenbildung in den Raum.
  • Motto-Ziele: Im Gegensatz zu den rationalen (teilweise auch oft wirtschaftlich orientierten) SMART-Zielen sind Motto-Ziele (z. B. "lustvoll und mutig erobere ich mein Revier") für persönliches Wachstum besser geeignet und haben eine höhere Behaltensquote. Sie sollten als Annäherungsziele formuliert, in eigener Kontrolle, positiv und gehirngerecht sein.
  • Affektbilanz: Ein Werkzeug, um den Verstand mit somatischen Markern abzugleichen. Man trägt Situationen und die damit verbundenen positiven und negativen Gefühle in eine Skala ein, um Entscheidungen zu bewerten.
  • Elchtest: Ein "Realitätstest" für ein Ziel, bei dem man überprüft, welche Personen von der angestrebten Zielumsetzung betroffen sind, wer das Ziel unterstützen würde und wo es Hindernisse geben könnte. Oft führt dies zu einer Zielkorrektur.
  • Präaktionale Phase: Das Ziel wird mit körperlichen Markern verankert. Durch die Führung durch den Körper werden innere und äußere Merkmale gesammelt, um Erinnerungshilfen zu schaffen. Zusätzlich werden Erinnerungshilfen auch installiert.


ZRM und Mediation


Erich Sammer betont, dass das ZRM® für Mediator:innen persönlich hilfreich sein kann, um eine positive, ressourcenorientierte Haltung zu entwickeln und mit den Herausforderungen des Berufs umzugehen. Es unterstützt die Wahrnehmung von Körpersprache und unbewussten Signalen bei den Mediationsparteien.

Vorteile

  • Ganzheitlichkeit: Die Einbeziehung des Unbewussten und der Gefühle ergänzt die oft verstandesorientierte Mediation.
  • "Hebammenhaltung": Das ZRM® bietet Werkzeuge, um Mediationsparteien dabei zu helfen, eigene Lösungen zu finden, ohne dass die Mediator:innen diese vorgeben.
  • Nachhaltigkeit von Lösungen: Durch die Berücksichtigung von Gefühlen und unbewussten Aspekten können Verträge nachhaltiger sein, da sie nicht nur aus Verstandesgründen akzeptiert werden.
  • Grenzen der Mediation: Das Modell hilft, die Grenzen zur Therapie und zum Coaching zu erkennen und nicht-therapeutische Werkzeuge gezielt einzusetzen.

Fazit


Die Expert:innen sind sich einig, dass Mediator:innen von einer vertieften Auseinandersetzung mit Selbstmanagement und ressourcenorientierten Modellen wie dem ZRM® profitieren können, auch wenn diese nicht explizit in der Mediationsausbildung behandelt werden. Erich Sammer betont, dass es sich dabei um Werkzeuge handelt, die mit Sorgfalt und nach einer entsprechenden Ausbildung angewendet werden sollten, damit sie zum Nutzen der Mediationsparteien und als Unterstützung der Mediator:innen selbst das Handlungsrepertoire in Mediationsprozessen wirksam und wertschätzend ergänzen können. Abschließend weist Sammer auf weiterführende Literatur hin und bietet persönliche Gespräche für Interessierte an.

Mediative Arbeit mit dem Zürcher Ressourcenmodell® (ZRM®)
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Expert Talk 5: Susanne Lederer und Hannes Müller

Co-Mediation - Erfolgsrezepte einer interdisziplinären Zusammenarbeit in der Mediation

Erfolgsrezepte einer interdisziplinären Zusammenarbeit in der Mediation

Wie kann aus zwei Personen aus vollkommen unterschiedlichen Quellberufen ein produktives Co-Mediations-Team wachsen und trotz verschiedener Herausforderungen über viele Jahre bestehen bleiben?

Tipps und Tricks aus der Co-Mediations-Schatzkiste aus über 25 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit.

Mag.a Susanne Lederer, Klinische- und Gesundheitspsychologin und 
Dr. Hannes K. Müller, Rechtsanwalt

beide Eingetragene Mediator:innen und anerkanntes Team für geförderte Familienmediation berichten über ihre Erfahrungen.

Inhalte

  • Überblick über Arbeitsformen in der Co-Mediation
  • Potentielle Gefahrenquellen im Teamwork
  • Haltung als Fundament gelingender Zusammenarbeit
  • Beziehungsgestaltung mit den Mediand:innen

Tools

  • Rahmen abstecken und Auftrag gut klären
  • Halt-gebende Haltung zur Vergangenheit
  • Nutzung der Rollen aus den Quellberufen - Möglichkeiten und Grenzen
  • Meta-Dialoge, Partialisierung, Externalisierung und weitere Rollenwerkzeuge

anhand von praktischen Erfahrungen und Praxisbeispielen aus der Co-Mediation

Zusammenfassung

basierend auf Notegpt

In dem Expert Talk, moderiert von Teresa Georgi und Jakob Bögner, stellen sich die beiden erfahrenen Mediator:innen Mag.a Susanne Lederer und Dr. Hannes Müller dem Publikum vor. Die beiden Mediationsprofis, die jahrzehntelange Erfahrung in verschiedenen Bereichen, insbesondere in der Familien- und Wirtschaftsmediation, mitbringen, diskutieren die Vorteile und Herausforderungen der Co-Mediation.

Lederer und Müller betonen, dass die Co-Mediation besonders dann sinnvoll ist, wenn komplexe Konfliktsituationen vorliegen, wie etwa Erbschaftsstreitigkeiten oder Trennungen bzw. Scheidungen, wo emotionale Belastungen und unterschiedliche Interessenslagen der Beteiligten zu berücksichtigen sind. Wichtige Aspekte der Diskussion sind die Notwendigkeit klarer Rollenverteilungen, die Wahrung der Neutralität beider Mediator:innen und die verschiedenen Methoden, die genutzt werden, um die Mediand:innen zu einer Lösung zu führen.

Die Expert:innen thematisieren auch potenzielle Gefahrenquellen in der Co-Mediation wie Neid, Konkurrenz oder Übervorsicht zwischen den Mediator:innen und erörtern, wie man proaktiv mit diesen Herausforderungen umgehen kann. Schlüssel zum Erfolg sehen sie in einer wertschätzenden und empathischen Haltung, der kontinuierlichen Reflexion ihrer Zusammenarbeit und der transparenten Kommunikation. In der offenen Diskussion am Ende der Sessionwerden einige spannende Punkte aufgegriffen, beispielsweise die Herausforderungen einer Mediation mit einer Gruppe an Beteiligten oder die Dynamik der Beziehung zwischen Mediator:innen und Mediand:innen.

Highlights

  • Eingehende Einführung in die Co-Mediation.
  • Verortung der Co-Mediation als wertvolles Instrument bei komplexen emotionalen Konflikten.
  • Diskussion über potenzielle Herausforderungen: Neid, Konkurrenz und Rollenkonflikte.
  • Methoden zur Gewährleistung einer respektvollen und zielorientierten Mediation.

Schlüssel-Einblicke

  • Komplexität und Diversität in der Mediation: Die Mediator:innen heben hervor, dass die Vielfalt an Konflikten in der heutigen Zeit eine interdisziplinäre Herangehensweise erfordert. Unterschiedliche berufliche Perspektiven helfen dabei, die breite Palette der Probleme, die in der Mediation auftreten können, besser zu überblicken und Mediand:innen dennoch konstruktiv begleiten zu können.
  • Erfolgsquote der Co-Medation: Mit einer Erfolgsquote von zwei Dritteln der abgeschlossenen Fälle zeigt sich die Effizienz der Co-Mediation.
  • Einnahme von Rollen: Die Mediator:innen betonen, dass die klare Abgrenzung ihrer beruflichen Rollen sowohl in der Vorbereitung als auch im Verlauf einer Mediation entscheidend ist. Dies stellt sicher, dass Mediand:innen effektiv und im Sinne des ergebnisoffenen und selbstbestimmten Wesen der Mediation unterstützen können.
  • Reflexion und kontinuierliche Verbesserung: Die beiden Expert:innen sind sich einig, dass ständige Reflexion über ihre Vorgehensweise und die gegenseitige Wertschätzung der Kompetenzen des anderen/der anderen entscheidend für ihren Erfolg ist. Sie nutzen den Meta-Dialog, um in der Sitzung ihre Strategien offen zu besprechen.
  • Umgang mit Emotionen: Der Umgang mit belastenden Emotionen der Mediand:innen wird als zentraler Aspekt der Mediation betrachtet. Es wird empfohlen, den Konflikt und die Emotionen klar zuzuordnen, um einen Raum für positive Veränderungen zu schaffen.
  • Multi-Professionale Bereicherung: Die Kombination aus rechtlicher und psychologischer Expertise der beiden Mediator:innen erlaubt es ihnen, Perspektiven zu vereinen, was in der Co-Medation zu nachhaltigen Lösungen führen kann.
  • Herausforderungen der Zusammenarbeit: Die Mediator:innen reflektieren über die Herausforderungen, die aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Arbeitsweise, unterschiedlichen beruflichen Entwicklung oder aus persönlichen Krisen resultieren können, und betonen die Wichtigkeit einer offenen Kommunikation zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

Fazit

In dem Expert Talk wird die Co-Mediation als eine hochwirksame Methode der Konfliktlösung präsentiert, die es ermöglicht, die Komplexität und emotionale Tiefe moderner Konflikte adäquat zu adressieren. Die Diskussion vermittelt wertvolle Einsichten in die Herausforderungen und Strategien der Mediator:innen, um bei der Zusammenarbeit die Qualität und Effizienz zu erhöhen. Es wird klar, dass Vertrauen, Wertschätzung, und die Fähigkeit zur Reflexion entscheidend für den Erfolg in der Mediation sind.

praktische Erfahrungen und Praxisbeispiele aus der Co-Mediation
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Expert Talk 4: Alice Perscha

Erbschaftsstreitigkeiten: Und ewig streiten die Erben – oder doch besser in eine Mediation?

Aus der Praxis berichtet diesmal die Notarin und eingetragene Mediatorin Mag.a Alice Perscha.

Themen sind die aktuelle Rechtslage im Erbschaftsbereich, mit besonderem Fokus auf Erb- und Pflichtteilsrecht. Wie immer wollen wir durch Beispiele aus der Praxis Konfliktfelder rund um das Thema Erben und mögliche Einsatzbereiche für die Mediation ausloten.

Im zweiten Teil folgt eine Diskussion mit dem Juristen Mag. Jakob Bögner von der Rechtswissenschaftliche Fakultät Universität Graz, bei der Teilnehmenden eingeladen sind, Fragen per Chat zu stellen.

Zusammenfassung

(basierend auf Notegpt)


In diesem Expert Talk spricht Mag.a Alice Perscha, eine erfahrene Notarin und Mediatorin, über die Rolle der Mediation im Erbrecht. Sie erläutert, wie Mediation eingesetzt werden kann, um Erbstreitigkeiten zu vermeiden oder zu klären. Dabei hebt sie hervor, dass Mediation nicht als Rechtsberatung fungiert, sondern als ein Verfahren zur Konfliktlösung, das den Beteiligten hilft, eigene Lösungen zu finden. Perscha beschreibt verschiedene Szenarien, in denen Mediation sinnvoll ist, und gibt Ratschläge, worauf Mediator:innen achten sollten. Sie thematisiert auch die häufigsten Konfliktursachen im Erbrecht, wie Ungleichgewicht in der Verteilung und unterschiedliche Auffassungen von Gerechtigkeit. Schließlich ermutigt sie Mediator:innen, sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut zu machen, um effektiver agieren zu können.

Highlights

  • Einführung in die Mediation im Erbrecht: Alice Perscha erläutert, wie Mediation als Werkzeug zur Lösung von Erbstreitigkeiten genutzt werden kann.
  • Mediation vs. Rechtsberatung: Es wird betont, dass Mediation keine Rechtsberatung ersetzt, sondern den Parteien hilft, eigene Lösungen zu finden.
  • Konfliktursachen im Erbrecht: Emotionale Aspekte und familiäre Dynamiken sind häufige Quellen für Erbstreitigkeiten.
  • Der richtige Zeitpunkt für Mediation: Perscha empfiehlt, Mediation bereits bei drohenden Konflikten oder vor der Vermögensübertragung in Anspruch zu nehmen.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Mediatoren sollten sich über die gesetzlichen Erbfolgen und Pflichtteilsrechte im Klaren sein.
  • Emotionale Fragestellungen: Oft geht es in Erbstreitigkeiten nicht nur um Geld, sondern auch um emotionale Themen und familiäre Beziehungen.
  • Warnlampen setzen: Mediator:innen sollten sich der potenziellen Konfliktfelder bewusst sein und frühzeitig reagieren.

Schlüsselerkenntnisse

  • Die Rolle der Mediation: Mediation bietet einen strukturierten Ansatz zur Konfliktlösung im Erbrecht. Sie hilft den Beteiligten, ihre Standpunkte zu klären und eine einvernehmliche Lösung zu finden, bevor es zu einem Rechtsstreit kommt. Der Prozess sollte idealerweise vor dem Eintritt eines Konflikts begonnen werden, um spätere Auseinandersetzungen zu vermeiden.
  • Notwendigkeit von Rechtswissen: Mediator:innen, die im Erbrecht tätig sind, sollten ein grundlegendes Verständnis des Erbrechts haben, um die Parteien angemessen begleiten zu können. Es ist wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die gesetzlichen Erbfolgen zu kennen, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Emotionale Intelligenz im Prozess: Die emotionale Komplexität von Erbstreitigkeiten erfordert von Mediator:innen Sensibilität und Empathie. Sie müssen in der Lage sein, die emotionalen Bedürfnisse der Beteiligten zu verstehen und in den Mediationsprozess zu integrieren.
  • Alarmsignale erkennen: Mediator:innen sollten auf Anzeichen von potenziellen Konflikten achten, wie z.B. unterschiedliche Ansichten über die Vermögensaufteilung oder emotionale Spannungen zwischen den Erben. Frühzeitige Intervention kann helfen, Streitigkeiten zu entschärfen.
  • Vorgehen bei Vermögensübertragungen: Bei der Übertragung von Vermögen unter Lebenden ist es entscheidend, dass die Mediator:innen die rechtlichen und emotionalen Aspekte berücksichtigen. Durch eine rechtzeitige Mediation können viele Streitigkeiten vermieden werden, insbesondere wenn es um Unternehmen oder Immobilien geht.
  • Kooperationsbereitschaft fördern: Der Mediator/die Mediatorin sollte die Parteien ermutigen, offen zu kommunizieren und ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. Die Förderung einer kooperativen Haltung ist entscheidend für den Erfolg der Mediation.
  • Vermeidung von Missverständnissen: Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Mediator:innen die Parteien auffordern, alle relevanten Informationen offenzulegen. Dies ist besonders wichtig, wenn es um rechtliche Ansprüche und potenzielle Pflichtteilsansprüche geht.

Fazit


Der Expert Talk mit Alice Perscha bietet einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Chancen der Mediation im Erbrecht. Durch die Kombination aus rechtlichem Wissen und emotionaler Intelligenz können Mediator:innen einen wertvollen Beitrag zur Lösung von Erbstreitigkeiten leisten. Es ist entscheidend, frühzeitig aktiv zu werden und einen offenen Dialog zu fördern, um so eine faire und einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten zu erreichen. Die Mediation kann nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch dazu beitragen, familiäre Beziehungen zu erhalten, die durch Erbstreitigkeiten gefährdet sind.

aus der Praxis der Notarin und eingetragenen Mediatorin Mag.a Alice Perscha
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Expert Talk 3: Susanne Lederer

Was tun, um sich am Konflikt-Herd nicht zu verbrennen?

Konflikte und Konfliktdynamiken (frühzeitig) erkennen, eigener Umgang mit Konflikten, Abgrenzung und Selbstschutz, Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung.

Es erwartet Sie ein Input, die Beantwortung von Fragen aus dem Alltag, sowie Möglichkeiten zur Selbstreflexion

Summary by notegpt

In diesem Expert Talk erläutert Susanne Lederer, wie man Konflikte frühzeitig erkennt und Eskalationen vermeidet, um konstruktive Gespräche zu führen.

Highlights

  • Früherkennung von Konflikten ist entscheidend.
  • Eskalation kann durch konstruktive Kommunikation verhindert werden.
  • Emotionen spielen eine zentrale Rolle in Konflikten.
  • Die Wahrnehmung von Konflikten ist subjektiv.
  • Konstruktive Sprache fördert positive Dialoge.
  • Externe Mediation kann bei festgefahrenen Konflikten helfen.
  • Prävention ist der Schlüssel zur Vermeidung von Konflikten.


Key Insights

  • Früherkennung von Konflikten: Frühzeitig Anzeichen von Konflikten zu erkennen, ermöglicht proaktive Maßnahmen und verhindert größere Eskalationen.
  • Eskalationsdynamik: Ein Verständnis der Eskalationsstufen hilft, rechtzeitig gegenzusteuern und die Kommunikation auf der Sachebene zu halten.
  • Emotionale Reaktionen: Stressreaktionen im Gehirn können Gespräche erschweren; es ist wichtig, diese Emotionen zu erkennen und zu regulieren.
  • Subjektivität von Konflikten: Jeder Konflikt wird unterschiedlich wahrgenommen, was zu Missverständnissen führen kann; Empathie ist entscheidend.
  • Konstruktive Kommunikation: Anstatt Vorwürfe zu erheben, sollte man eigene Bedürfnisse klar formulieren, um Missverständnisse zu vermeiden.
  • Rolle der Mediation: Bei festgefahrenen Konflikten kann die Einbeziehung einer Mediatorin/ eines Mediators helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und Lösungen zu finden.
  • Prävention von Konflikten: Regelmäßige Gespräche im Team fördern ein gesundes Arbeitsklima und helfen, Konflikte frühzeitig zu identifizieren.

Mag. Susanne Lederer, Eingetragene Mediatorin, Klinische- und Gesundheitspsychologin
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Expert Talk 2: Michael Kruletz

Erwachsenenvertretung & neue Ansatzpunkte für die Mediation

Themen sind die aktuelle Rechtslage der Erwachsenenvertretung, Praxisbeispiele, Konfliktfelder rund um Erwachsenenvertretung und dabei
mögliche neue Einsatzbereiche für die Mediation.

Anschließende Diskussion mit den Jurist:innen Teresa Georgi und Jakob Bögner von der Rechtswissenschaftliche Fakultät Universität Graz und Q&A
mit den Teilnehmenden.

Summary by notegpt

Der Expert Talk behandelt die Rolle der Erwachsenenvertretung, Mediation und deren Einfluss auf Selbstbestimmung und Autonomie.

Highlights

  • Experteninput von Dr. Michael Kruletz
  • Historische Entwicklung des Erwachsenenschutzrechts
  • Bedeutung medizinischer Entscheidungen und Vorsorgevollmachten
  • Mediation zur Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen
  • Konflikte zwischen Interessen von Vertreter:innen
  • Wertschätzung der Menschenwürde im Betreuungsprozess


Key Insights

  • Veränderung der Sichtweise: Die Wahrnehmung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen hat sich von Entmündigung zu mehr Selbstbestimmung gewandelt. Mediation fördert diese Entwicklung.
  • Rolle der Mediation: Mediation kann helfen, Konflikte zu lösen und die Autonomie der betroffenen Personen zu stärken, indem sie klare Kommunikationsstrukturen schafft
  • Medizinische Entscheidungen: Klare Entscheidungen in Bezug auf medizinische Behandlungen sind entscheidend, um den Wünschen der Betroffenen gerecht zu werden.
  • Vorsorgevollmachten: Die Bedeutung von Vorsorgevollmachten wird hervorgehoben, um die Handlungsfähigkeit der betroffenen Personen zu schützen.
  • Vertretungsnetz: Ein gut funktionierendes Vertretungsnetz ist wichtig, um die Interessen der Betroffenen effektiv zu vertreten.
  • Mediation in der Praxis: Mediator:innen können Konflikte zwischen verschiedenen Interessen von Vertreter:innen angehen und Lösungen finden, die allen Parteien gerecht werden.
  • Wohlbefinden der Betroffenen: Der Schutz der Menschenwürde und das Wohlbefinden sind zentrale Aspekte in der Betreuung von schutzbedürftigen Personen.

aus der Praxis des Erwachsenenvertreters und eingetragenen Mediators Dr. Michael Kruletz, Rechtsanwalt, em.
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Expert Talk 1: Christiane Stindl-Teufl

Trennungs- und Scheidungsmediation aktuell

Thema: "Trennungs- und Scheidungsmediation aktuell" - aus der Praxis der Familienrichterin und eingetragenen Mediatorin Frau Mag.a Christiane Stindl-Teufl.

Was ist wichtig zu beachten - was hat sich verändert (beispielsweise veränderte Betreuungsmodelle "Nest-Modell", Auswirkungen auf den Kindesunterhalt und rechtliche Folgen, etc.)

Anschließend Diskussion mit Teresa Georgi und Jakob Bögner.

Summary by notegpt

Die Expertin diskutiert Unterhaltsansprüche während der Karenzzeit, die Wichtigkeit realistischer Vereinbarungen und psychologischer Betreuung für Kinder.

Highlights

  • Betonung der Bedeutung rechtlicher Beratung vor Vereinbarungen.
  • Realistische und durchsetzbare Vereinbarungen sind entscheidend.
  • Psychologische Betreuung von Kindern in Krisensituationen ist wichtig.
  • Mediationsvereinbarungen sollten sorgfältig formuliert werden.
  • Ziel ist es, die Arbeit der Richter:innen zu erleichtern.


Key Insights

  • Unterhaltsansprüche sind oft komplex und hängen von individuellen Umständen ab. Eine umfassende Prüfung der Gesetze ist erforderlich.
  • Realistische Vereinbarungen reduzieren zukünftige Konflikte und fördern das Wohlbefinden aller Beteiligten, insbesondere der Kinder.
  • Rechtliche Beratung kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Rechte der Ehepartner zu wahren.
  • Kinder benötigen in schwierigen Familiensituationen besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung, um ihre emotionale Stabilität zu gewährleisten.
  • Sorgfältige und detaillierte Vereinbarungen in der Mediation fördert nachhaltige Lösungen und minimiert die Belastung durch gerichtliche Auseinandersetzungen.
  • Konsensual getroffene Entscheidungen sind der Schlüssel zur Vermeidung von langfristigen rechtlichen Problemen und emotionalen Belastungen.
  • Eine harmonische Lösung ist im besten Interesse aller Beteiligten und stärkt die familiären Beziehungen.

aus der Praxis der Familienrichterin und eingetragenen Mediatorin Frau Mag.a Christiane Stindl-Teufl.
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