Ressourcen

von Tiedemann, Friederike: Fortbildung Systemisch Integrative Paartherapie

Die Fortbildung hat die Verbesserung der beraterisch/therapeutischen Kompetenz in der Arbeit mit Paaren zum Ziel. Jedes Modul hat einen thematischen Schwerpunkt und besteht aus Theorie-, Supervisions- Selbsterfahrungs- und Trainingseinheiten sowie Video-Demonstrationen.



Modul 1: Tiedemann - Grundkonzepte I

Paartherapie ist eine sehr herausfordernde und anspruchsvolle Therapieform, da wir als PaartherapeutInnen einer Dynamik von zwei Menschen ausgesetzt sind. Diese gilt es unsererseits zu halten, zu rahmen und notfalls auch zu regulieren oder gar zu steuern. Die hinzukommende affektive Ladung, die Fülle an Informationen sowie die Gefahr der Parteinahme erschweren dies.
Ziel des Erstgesprächs ist es nicht nur, dass das Paar wiederkommt, sondern dass es auch ein gemeinsames Problemverständnis und darauf aufbauend eine attraktive Entwicklungsperspektive für die eigene Beziehung erhält. Paartherapeuten sind herausgefordert, eine Atmosphäre der positiven Gegenseitigkeit zu schaffen, ein Klima zu erzeugen, welches die Entwicklung der Paarbeziehung fördert und dabei die Informationen des Paares nach geeigneten "Landkarten" zu ordnen.

Ziele:

  • Herstellen einer wertschätzenden und motivierenden Lernatmosphäre in der Fortbildungsgruppe
  • Grundkonzepte unserer entwicklungs- und ressourcenorientierten Sichtweise kennenlernen und die Anfangssituation einer Paartherapie gestalten können

Thematische Inhalte:

  • Drei-Zeiten-Modell
  • Ebenenmodell
  • Systemisches Grundmodell
  • Lebenszyklus-Modell
  • Polaritäten-Modell
  • Modell der affektiven Rahmung
  • Gestaltung eines Erstgesprächs und Settings
  • Elemente der Problemdefinition
  • Formales für die paartherapeutische Praxis

Methodische Inhalte:

  • Gestaltung der telefonischen Kontaktaufnahme
  • Fragebogen und Beratungsvertrag
  • Herstellen einer therapeutischen Triade
  • Einführen von Stopp-Signalen innerhalb und außerhalb der Sitzung
  • Kontrollierter Dialog
  • Verlaufsmodell einer Stunde
  • Affektive Rahmung
  • Ressourcen fokussieren
  • Entwicklungsorientierte Problemdefinition erarbeiten
  • Bildung von Peergroups
01 Modul 1 Systemisch integrative Paartherapie
01 Modul 1 Systemisch integrative Paartherapie
02 Modul 1 Systemisch Integrative Paartherapie
02 Modul 1 Systemisch Integrative Paartherapie
03 Modul 1 Systemisch Integrative Paartherapie
03 Modul 1 Systemisch Integrative Paartherapie

Modul 2: Tiedemann - Grundkonzepte II

Thema:

Paare werden heutzutage nicht mehr durch eine "äußere Klammer" wie moralische Verpflichtung, wirtschaftliche Abhängigkeit oder gesellschaftliche Erwartungen zusammen gehalten. Einzig wie der "Wind im Beziehungsraum" weht entscheidet, ob die Beziehung attraktiv ist oder nicht, ob diese hält oder auseinanderbricht. Lediglich der Wunsch nach Aufrechterhaltung der Familiensituation hat für Paare zumeist ein Gewicht und ist Grund in der Beziehung zu bleiben.

Wenn aber der subjektiven Befindlichkeit eine solch zentrale Rolle für den Erhalt oder Nichterhalt der Beziehung zukommt, wird in der paartherapeutischen Arbeit die Förderung der positiven Gegenseitigkeit und das Herstellen einer freundlichen Atmosphäre zwischen den Partnern unumgänglich. Wie können wir das erreichen?

In diesem Modul geht es darum, destruktive Interaktionsstile und die Tendenz zur Problemtrance zu begrenzen. Wir lernen die verschiedenen Ebenen der Problembeschreibung zu unterscheiden und eine für das Paar erkennbare und spürbare Struktur in die Arbeit zu bringen. Mit passenden Methoden

werden die unterschiedlichen Problembereiche des Paares thematisiert, ohne dass wir uns verzetteln oder, wie es leicht geschieht, von Thema zu Thema springen. Schließlich erarbeiten wir, wie die gemeinsame Paargeschichte als Ressource genutzt und die emotionale Verbindung wieder gestärkt werden kann.

Ziele:

  • Fragen als Interventionen formulieren
  • Probleme und ihre Entwicklungschance definieren
  • Destruktive Interaktionsstile des Paares stoppen
  • Paargeschichte bearbeiten können

Thematische Inhalte:

  • Funktion von systemischen Fragen
  • Herausarbeiten eines Konfliktmusters
  • Bedeutung der Paargeschichte
  • Bilanz der bisherigen Paarbeziehung
  • Sprachen der Liebe
  • Bedingungen guter Beziehungen

Methodische Inhalte:

  • Interventionsarten
  • Einüben von zirkulären, hypothetischen und skalierten Fragen sowie Fragen nach Ressourcen und Ausnahmen
  • Paarkurve erstellen und auswerten
  • Formulierung einer passenden Problemdefinition
  • Übungsvertiefung affektive Rahmung
  • Verlaufsmodell einer Stunde
  • Hausaufgaben geben
  • Checkliste für therapeutisches Handeln
04 Modul 2 Systemisch integrative Paartherapie
04 Modul 2 Systemisch integrative Paartherapie
05 Modul 2 Systemisch integrative Paartherapie
05 Modul 2 Systemisch integrative Paartherapie

Modul 3: Tiedemann - Macht- und Streitpaare

Thema:

Macht ist ein Tabuthema. Es gehört nicht als erstes in das Blickfeld von Paaren. Umso dramatischer taucht es auf, wenn es sich in Form von Dominanz, Streit und aggressivem Verhalten bis hin zur Gewalt in Liebesbeziehungen zeigt. All die vielfältigen Arten von Macht bleiben Paaren oft eine ganze Zeit lang verborgen. Der Machtbegriff ist zudem überwiegend negativ besetzt, hat aber neben dem destruktiven Anteil auch ein wertvolles Potenzial für Paare, welches durch geschicktes therapeutisches Vorgehen zugänglich gemacht werden kann.

In diesem Modul geht es darum, einen umfassenderen Zugang zum Thema Macht in Beziehungen zu gewinnen. Eine neue Sicht auf Machtverhältnisse soll unter anderem dadurch entstehen, dass wir Unterschiede als Machtressourcen begreifen und herausfinden, wie diese für die Entwicklung einer Paarbeziehung förderlich wirken können. Dabei gewinnen wir nicht nur ein besseres Verständnis und einen positiven und umfassenden Blick für "Paare im Machtkampf" und ihre gewählten Interaktionsstile, sondern erlernen auch geeignete therapeutische Vorgehensweisen zur Verbesserung der Beziehungsqualität.

Die Berücksichtigung der eigenen therapeutischen Grenzen sowie eine sorgsame Psychohygiene

werden ebenfalls thematisiert.

Ziele:

  • Einen positiven Zugang zu Machtpaaren gewinnen
  • Hintergründe von Macht und Streit besser verstehen
  • Geeignete Methoden zur Begleitung und Begrenzung von Streitpaaren kennen lernen

Thematische Inhalte:

  • Definition, Formen, Arten, Quellen von Macht
  • Ursachen für Machtbeziehungen
  • Machtverhältnisse bei glücklichen Paaren
  • Prävention von Streit
  • Liebeslogik und Partnerschaftslogik
  • Anatomie von Wünschen
  • Hintergrunddynamiken von Streitpaaren
  • Hochstrittige Paare
  • Die therapeutische Persönlichkeit /Psychohygiene

Methodische Inhalte:

  • Machtressourcen-Fragebogen
  • Vorwürfe in Wünsche verwandeln
  • "Gute Gründe" herausarbeiten
  • Teufelskreisanalyse
  • Kontrollierten Dialog einführen
  • Umgang mit Unterschieden
  • Sprachen der Liebe
  • Verhandlungen anleiten
  • Drei-Kontenmodell
06 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
06 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
07 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
07 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
08 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
08 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
09 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie
09 Modul 3 Systemisch integrative Paartherapie

Modul 4: Tiedemann - Außenbeziehungen

Thema:

Außenbeziehungen sind häufig ein Anmeldegrund zur Paartherapie. Untreue in der Partnerschaft setzt beide Partner einer hohen emotionalen Belastung aus und kann besonders dann zu einem kritischen Lebensereignis in der Beziehungsbiographie werden, wenn damit eine längere Geheimhaltung einhergeht. Schuldgefühle und Vertrauensbruch sind die Folgen und oft Anlass, die Fortsetzung der Beziehung in Frage zu stellen.
In der paartherapeutischen Arbeit verstehen wir das Eingehen einer Außenbeziehung als Lösungsversuch eines Partners, wenn wichtige grundlegende Beziehungswünsche nicht mehr erfüllt werden. Von daher liegt darin für das Paar auch die Chance zur Entwicklung ihrer Paarbeziehung. In der Paartherapie wird dieser Entwicklungsprozess durch die Herstellung eines sichernden Rahmens und gezielte Interventionen gefördert.
In diesem Modul wird ein praxiserprobtes Konzept zur therapeutisch-beraterischen Arbeit mit Dreieckskostellationen vorgestellt. Auch die gesellschaftliche Sicht auf Aussenbeziehungen und die verschiedenen Positionen im Dreieck sollen beleuchtet werden.

Ziele:

  • Auftragsklärung bei Paaren mit Dreieckkonstellationen
  • Herstellen und Erhalten eines sichernden Rahmens und der therapeutischen Allparteilichkeit
  • Reflektieren eigener Erfahrungen mit Dreieckssituationen

Thematische Inhalte:

  • Untreue als kritisches Lebensereignis
  • Dreiecksbeziehungen aus gesellschaftlicher Sicht
  • Formen der Intimität
  • Ursachen und Funktionen von Außenbeziehungen
  • Typische Lösungsversuche von Paaren in Dreieckskonstellationen
  • Bedingungen für einen Neubeginn nach Außenbeziehungen

Methodische Inhalte:

  • Verhandlung eines Rahmenvertrags
  • TherapeutInnen in der Geheimnisträgerrolle
  • Umgang mit Eifersucht
  • Wiederherstellen von Vertrauen
  • Geeignete Interventionen und Settings
  • Verhandlungen anleiten
  • Phasen der Beratung
10 Modul 4 Systemisch Integrative Paartherapie
10 Modul 4 Systemisch Integrative Paartherapie
11 Modul 4 Systemisch Integrative Paartherapie
11 Modul 4 Systemisch Integrative Paartherapie
12 Modul 4 Systemisch Integrative Paartherapie
12 Modul 4 Systemisch Integrative Paartherapie

Modul 5: Tiedemann - Versöhnungsprozesse

Thema:

Es ist so gut wie unvermeidlich, dass in Paarbeziehungen, die auf Dauer angelegt sind, die Partner einander verletzen und so ihre Beziehung belasten. Damit geraten beide Partner unweigerlich in gegenseitige Vorwürfe und oft auch in nicht enden wollende Streits.
Dies schadet im Laufe der Zeit ihrer Liebe und mündet nicht selten in Trennungen. Ausbleibende Versöhnung erschwert zudem oft über Jahre hinweg eine kooperative Elternschaft und gefährdet das Kindeswohl. Die Fähigkeit zur Aussöhnung ist somit eine zentrale Kompetenz damit Beziehungen auf Dauer attraktiv und beständig bleiben.

Wir erfahren, wie wir professionell und sicher einen Rahmen installieren, welcher dem Paar ermöglicht, erlittene Verletzungen anzusprechen und zu verzeihen. Hierzu wird ein aufeinander aufbauendes praktisches Vorgehen vermittelt, mit welchem wir Schritte zur Versöhnung erfolgreich initiieren und begleiten können. Dabei werden geeignete Interventionsstrategien praxisnah und anschaulich vermittelt, nützliche theoretische "Landkarten" vorgestellt und ein konkretes therapeutisches Vorgehen demonstriert und eingeübt.

Ziele:

  • Versöhnungsprozesse gezielt innerhalb der Paarberatung initiieren
  • Schritte auf dem Weg zur Versöhnung in einer sinnvollen und zur Paardynamik passenden Weise
    auswählen und sicher durchführen

Thematische Inhalte:

  • Gesellschaftliche Perspektive auf die Versöhnungspraxis
  • Versöhnen, Verzeihen, Vergeben- Begriffsklärungen
  • Arten von Verletzungen
  • Unterscheidung von Absicht und Wirkung
  • Gestaltung von therapeutischen Ritualen
  • Möglichkeiten der Wiedergutmachung
  • Steuerung schwieriger Paardynamik im Versöhnungsprozess
  • Grenzen der Versöhnung

Methodische Inhalte:

  • Das Paar für Versöhnungsabeit gewinnen
  • Platzierung des Versöhnungsprozesses im Verlauf einer Paartherapie
  • Visualisierung von Erklärungsmodellen am Flipchart
  • Anleitung von Bilanz-und Versöhnungsritualen
  • Methode des Doppelns
  • Paar-Rituale zur Prävention von Verletzungen
  • Arbeiten mit dem Modell "der Milde Blick"
  • Anleitung von Probehandeln mit "Textpillen"
  • Reflektion der eigenen Verzeihenskompetenz
  • Checkliste für therapeutisches Handeln
13 Modul 5 Systemisch Integrative Paartherapie
13 Modul 5 Systemisch Integrative Paartherapie
14 Modul 5 Systemisch Integrative Paartherapie
14 Modul 5 Systemisch Integrative Paartherapie
15 Modul 5 Systemisch Integrative Paartherapie
15 Modul 5 Systemisch Integrative Paartherapie