Die Fortbildung hat die Verbesserung der beraterisch/therapeutischen Kompetenz in der Arbeit mit Paaren zum Ziel. Jedes Modul hat einen thematischen Schwerpunkt und besteht aus Theorie-, Supervisions- Selbsterfahrungs- und Trainingseinheiten sowie Video-Demonstrationen.
Paartherapie ist eine sehr herausfordernde und anspruchsvolle Therapieform, da wir als PaartherapeutInnen einer Dynamik von zwei Menschen ausgesetzt sind. Diese gilt es unsererseits zu halten, zu rahmen und notfalls auch zu regulieren oder gar zu steuern. Die hinzukommende affektive Ladung, die Fülle an Informationen sowie die Gefahr der Parteinahme erschweren dies.
Ziel des Erstgesprächs ist es nicht nur, dass das Paar wiederkommt, sondern dass es auch ein gemeinsames Problemverständnis und darauf aufbauend eine attraktive Entwicklungsperspektive für die eigene Beziehung erhält. Paartherapeuten sind herausgefordert, eine Atmosphäre der positiven Gegenseitigkeit zu schaffen, ein Klima zu erzeugen, welches die Entwicklung der Paarbeziehung fördert und dabei die Informationen des Paares nach geeigneten "Landkarten" zu ordnen.
Ziele:
Thematische Inhalte:
Methodische Inhalte:
Thema:
Paare werden heutzutage nicht mehr durch eine "äußere Klammer" wie moralische Verpflichtung, wirtschaftliche Abhängigkeit oder gesellschaftliche Erwartungen zusammen gehalten. Einzig wie der "Wind im Beziehungsraum" weht entscheidet, ob die Beziehung attraktiv ist oder nicht, ob diese hält oder auseinanderbricht. Lediglich der Wunsch nach Aufrechterhaltung der Familiensituation hat für Paare zumeist ein Gewicht und ist Grund in der Beziehung zu bleiben.
Wenn aber der subjektiven Befindlichkeit eine solch zentrale Rolle für den Erhalt oder Nichterhalt der Beziehung zukommt, wird in der paartherapeutischen Arbeit die Förderung der positiven Gegenseitigkeit und das Herstellen einer freundlichen Atmosphäre zwischen den Partnern unumgänglich. Wie können wir das erreichen?
In diesem Modul geht es darum, destruktive Interaktionsstile und die Tendenz zur Problemtrance zu begrenzen. Wir lernen die verschiedenen Ebenen der Problembeschreibung zu unterscheiden und eine für das Paar erkennbare und spürbare Struktur in die Arbeit zu bringen. Mit passenden Methoden
werden die unterschiedlichen Problembereiche des Paares thematisiert, ohne dass wir uns verzetteln oder, wie es leicht geschieht, von Thema zu Thema springen. Schließlich erarbeiten wir, wie die gemeinsame Paargeschichte als Ressource genutzt und die emotionale Verbindung wieder gestärkt werden kann.
Ziele:
Thematische Inhalte:
Methodische Inhalte:
Thema:
Macht ist ein Tabuthema. Es gehört nicht als erstes in das Blickfeld von Paaren. Umso dramatischer taucht es auf, wenn es sich in Form von Dominanz, Streit und aggressivem Verhalten bis hin zur Gewalt in Liebesbeziehungen zeigt. All die vielfältigen Arten von Macht bleiben Paaren oft eine ganze Zeit lang verborgen. Der Machtbegriff ist zudem überwiegend negativ besetzt, hat aber neben dem destruktiven Anteil auch ein wertvolles Potenzial für Paare, welches durch geschicktes therapeutisches Vorgehen zugänglich gemacht werden kann.
In diesem Modul geht es darum, einen umfassenderen Zugang zum Thema Macht in Beziehungen zu gewinnen. Eine neue Sicht auf Machtverhältnisse soll unter anderem dadurch entstehen, dass wir Unterschiede als Machtressourcen begreifen und herausfinden, wie diese für die Entwicklung einer Paarbeziehung förderlich wirken können. Dabei gewinnen wir nicht nur ein besseres Verständnis und einen positiven und umfassenden Blick für "Paare im Machtkampf" und ihre gewählten Interaktionsstile, sondern erlernen auch geeignete therapeutische Vorgehensweisen zur Verbesserung der Beziehungsqualität.
Die Berücksichtigung der eigenen therapeutischen Grenzen sowie eine sorgsame Psychohygiene
werden ebenfalls thematisiert.
Ziele:
Thematische Inhalte:
Methodische Inhalte:
Thema:
Außenbeziehungen sind häufig ein Anmeldegrund zur Paartherapie. Untreue in der Partnerschaft setzt beide Partner einer hohen emotionalen Belastung aus und kann besonders dann zu einem kritischen Lebensereignis in der Beziehungsbiographie werden, wenn damit eine längere Geheimhaltung einhergeht. Schuldgefühle und Vertrauensbruch sind die Folgen und oft Anlass, die Fortsetzung der Beziehung in Frage zu stellen.
In der paartherapeutischen Arbeit verstehen wir das Eingehen einer Außenbeziehung als Lösungsversuch eines Partners, wenn wichtige grundlegende Beziehungswünsche nicht mehr erfüllt werden. Von daher liegt darin für das Paar auch die Chance zur Entwicklung ihrer Paarbeziehung. In der Paartherapie wird dieser Entwicklungsprozess durch die Herstellung eines sichernden Rahmens und gezielte Interventionen gefördert.
In diesem Modul wird ein praxiserprobtes Konzept zur therapeutisch-beraterischen Arbeit mit Dreieckskostellationen vorgestellt. Auch die gesellschaftliche Sicht auf Aussenbeziehungen und die verschiedenen Positionen im Dreieck sollen beleuchtet werden.
Ziele:
Thematische Inhalte:
Methodische Inhalte:
Thema:
Es ist so gut wie unvermeidlich, dass in Paarbeziehungen, die auf Dauer angelegt sind, die Partner einander verletzen und so ihre Beziehung belasten. Damit geraten beide Partner unweigerlich in gegenseitige Vorwürfe und oft auch in nicht enden wollende Streits.
Dies schadet im Laufe der Zeit ihrer Liebe und mündet nicht selten in Trennungen. Ausbleibende Versöhnung erschwert zudem oft über Jahre hinweg eine kooperative Elternschaft und gefährdet das Kindeswohl. Die Fähigkeit zur Aussöhnung ist somit eine zentrale Kompetenz damit Beziehungen auf Dauer attraktiv und beständig bleiben.
Wir erfahren, wie wir professionell und sicher einen Rahmen installieren, welcher dem Paar ermöglicht, erlittene Verletzungen anzusprechen und zu verzeihen. Hierzu wird ein aufeinander aufbauendes praktisches Vorgehen vermittelt, mit welchem wir Schritte zur Versöhnung erfolgreich initiieren und begleiten können. Dabei werden geeignete Interventionsstrategien praxisnah und anschaulich vermittelt, nützliche theoretische "Landkarten" vorgestellt und ein konkretes therapeutisches Vorgehen demonstriert und eingeübt.
Ziele:
Thematische Inhalte:
Methodische Inhalte: