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Ergebnisse der Mediator:innen Befragung 2022

Die Umfrage unter österreichischen Mediator:innen wurde vom Mediationsinstitut im Jänner 2022 durchgeführt.
Das Team: Mag. Susanne Lederer, Mag. Maria Buchegger, Sven Gillissen, Christian Grübl MSc, Tomas Klimann MSc

Wie eskaliert sind die Konflikte, die in die Mediation gelangen?

  • 68,9% der Fälle weisen einen Eskalationsgrad auf, der von den Konfliktparteien selbst nicht mehr zu bewältigen ist (ab Stufe 3)
  • 45,3% der Fälle sind bereits in einer mittelschwer-eskalierten Situation anzusiedeln
  • 59,2% der Mediator:innen bearbeiten Fälle, die bereits eine Gewalt-Eskalation aufweisen
  • 69,7% der Mediator:innen würden einen früheren Start einer Mediation für der Erfolg der Konfliktlösung für sinnvoller erachten

Wie kommen die Konfliktparteien zur Mediation?

  • 79% der Mediand:innen kommen über Empfehlung in die Mediation
  • 45% der Mediand:innen sind auf Umwegen zur Mediation gekommen oder wurden mehrfach weiterverwiesen

Was sind die Erfolge der Mediation – aus Sicht der Mediator:innen?

die größten Erfolge der Mediation sind:

  • der Aufbau von Kommunikation und einer Gesprächsbasis
  • die Deeskalation von Konflikten
  • die Erarbeitung umsetzbarer Lösungen

durch Mediation kann verhindert werden:

  • dass es negative Folgen für die Betroffenen des Konfliktes gibt (etwa Kinder, Kolleg:innen usw.)
  • dass es finanzielle Verluste durch den Konflikt gibt
  • dass sich negative Auswirkungen auf die psychophysische Gesundheit der Konfliktparteien niederschlagen

besonders wichtig für den Erfolg der Mediation sind:

  • die mediative Haltung (Neutralität, Wertschätzung, Gleichgewicht wahren usw.)
  • die Werkzeuge der Gesprächsführung
  • das Abholen der Mediand:innen auf der Beziehungsebene
  • sowie die Struktur und der klare Ablauf der Mediation

Wie arbeiten Mediator:innen?

Aufgrund der Rückmeldungen von 110 Mediator:innen, die an der Umfrage teilgenommen haben

kann über die Tätigkeit von Mediator:innen gesagt werden:

  • dass 68% der Mediator:innen die Tätigkeit zusätzlich zu ihrem Quellberuf ausüben und dafür etwa 10 Stunden pro Woche aufwenden,
    sie bearbeiten bis zu 10 Mediationsfälle pro Jahr
  • dass 32% der Mediator:innen die Mediation hauptberuflich ausüben,
    sie bearbeiten mehr als 10 Fälle pro Jahr, manche mehr als 30 Fälle pro Jahr
  • dass die Familienmediation und die Wirtschaftsmediation die größten Anwendungsfelder sind,
    gefolgt von Nachbarschafts-Mediation, Mediation im Baubereich bzw. Mediation im öffentlichen Bereich
  • dass der Zugang zur Mediation hauptsächlich über Empfehlungen erfolgt ,
    soziale Medien scheinen in der Verbreitung von Mediation wenig genutzt zu werden
  • 68,8% der Mediator:innen hätten durchaus noch Kapazitäten, um mehr Mediationen durchzuführen